Mein Schlaganfall (Ponsinfarkt) mit 48

Hallo liebe Leser, Mein Name ist Peter Woth und ich war bei meinem hoffentlich einzigsten Schlaganfall 48 Jahre jung. So ein Schlaganfall, denkt man immer, ist ja nur etwas was "ALTE" trifft. Aber dem ist nicht so ! Dieses Gefühl zu haben und das bei vollem Bewusstsein und klarem Denken nichts mehr tun können, weder sprechen noch bewegen, ist einfach nur fürchterlich. Das Leben und die Einstellung zum Leben verändert sich grundlegend.

 

Ponsinfarkt 16.01.2011

Am 16.01.2011 hatte ich meinen Schlaganfall eine Posinfarkt. Ich war gerade ein paar Minuten wach und auf. Vor dem Rechner sitzend merkte ich dann beim beantworten einer Mail das meine linke Hand die Buchstaben nicht mehr traf und immer schwerer wurde. Da ich aber lange Jahre schon Rückenschmerze in der HWS habe suchte ich die Begründung erst einmal darin. Doch dann ging es schnell. Ich merkte das meine Hand nicht mehr funktionierte und als ich es meiner Frau sagen wollte klappte es nicht mehr. Das hört sich so simpel und leicht an. Also ich konnte nicht mehr reden. Als ich dann aufstehen wollte merkte ich, dass ich links wegknickte. Das Bein klappte auch nicht mehr. Meine Frau sah mich an und sagte mir sofort, dass meine linke Gesichtshälfte herunterhing. Da mein Vater erst vor kurzem mehrer Schlaganfälle hatte reagierte sie sofort und sagte mir sofort was los sein könnte. Während dessen versuchte ich erst einmal mit meinen Gefühlen ins klare zu kommen. Das Denken klappte ja. Dieses kurzzeitige Gefühle links gelähmt zu sein, nicht mehr sprechen zu können ist unvergesslich. Während sie zum Telefon lief merkte ich schon das es etwas besser geworden ist. Die linke Seite kribbelte „nur“ noch und das sprechen klappte so naja. Ich bat ich sie das Auto zu holen und mich in ein Krankenhaus zu fahren. Wir haben 3 Stück in de Nähe wovon eines eine eigene Internsivstation –Stroke Unit—hat. Aber auch erst seit dem Jahr 2007. Also schleppte ich mich ins Auto. Allerdings hatte ich das Gefühl alles wäre schon wieder gut. Im Krankenhaus sah man mich entgeistert an als wir Ihnen sagten was ich hatte und was kurz vorher los war. Bei den Untersuchungen versuchte ich alles zu überspielen, stellte aber schnell fest – ES IST ERNST -.

Ab auf die Intensivstation für 30 Stunden. Aber auch dort ging es von Minute zu Minute besser. Die Sprachstörungen waren fast komplett verschwunden. Der Logopäde kam nur einmal ganz kurz und meinte ich würde ihn nicht brauchen nachdem wir uns 15 Minuten unterhalten hatten. Nur meine linke Seite lahmte noch. Die Ursache lt. Der Ärzte war schnell aber erst einmal nicht richtig. Sie waren der Meinung das es am Rauchen liegt und irgendeine Ader wohl zu wahr. Bei allen weiteren Untersuchungen widerlegte sich das aber schnell. Erst bei einem MRT stellte man fest das es Ponsinfarkt links war und ca. 30% meines Stammhirn tot sind. Übrigens konnte ich zu diesem Zeitpunkt schon wieder gut und alleine laufen und hatte auch nicht das Gefühl das es schlimm war. Außer das meine linke Seite, also der Arm und das Bein schwerer war. Als die 3 Radiologen zu mir ins Wartezimmer kamen waren sie entgeistert das ich selber und alleine zur Untersuchung gekommen war.

Meiner Frau hatte ich verboten den Kinder etwas zu sagen. Sie durfte nur sagen, dass die Untersuchungen noch laufen. Das lag aber daran das ich sie nach der Scheidung nicht noch mehr belasten wollte und zum anderen stand der Sohn gerade vor wichtigen Prüfungen.

Und so begannen alle Untersuchungen wieder von vorne. Eine Ursache gefunden haben sie bis heute nicht. Allerdings haben der Professor und wir eine Menge Dinge gefunden die es sein könnten.

Aufgefallen ist es meiner Frau und mir, das ich keine Rückenschmerzen mehr hatte die ich seit fast 20 Jahren habe. Auch der Prof. tat es erst einmal ab. Aber in den vielen Gesprächen mit ihm und anderen Ärzten und der Aufbereitung meines Lebens erscheint die wahrscheinlichste Ursache im Stress.

Also Rückenschmerzen seit 20 Jahren und dadurch nachts und damit auch im Urlaub nur so 4 – 5 Stunden Schlaf. Jeden Morgen um 4 Uhr aufstehen um 5 Uhr zur Arbeit und abends wieder nach Hause. Zeitgleich die Scheidung mit meiner ersten Frau. Mein Papa mit mehreren Schlaganfällen, dann Krankenhaus, dann REHA, in der REHA wieder Schlaganfälle, wieder Krankenhaus, neue REHA dann Versorgung zu Hause. Meine Mama war ca. 2 Jahr2 vorher zu Hause verstorben und wusste auch das es passiert. Sie wollte es so.

Wir alle kamen zu dem Entschluss die Hauptursache ist STRESS. Wenig Schlaf und die Dauerrückenschmerzen sind schon unendlicher Stress für den Körper. Und dann noch der Rest dazu. Auch der Professor glaubt es mittlerweile. Aber sicher sind wir alle nicht. Diese Ungewissheit kann einen schaffen. Also nachdem die Ärzte mir gesagt haben das ich doppeltes Glück hatte. Vor allen Dingen das ich wach wahr als es passierte und damit schnell reagieren konnte. Die erste Zeit im Krankenhaus wollte ich nicht mehr einschlafen aus Angst es kann immer wieder passieren und dann.???

Nach einer Woche hat man mich entlassen. Dann war ambulante REHA angesagt. Hat sie was gebracht ? Ich weiß es nicht. Ich glaube ich bin zu ungeduldig. Aber das sagt mir auch meine Frau und meine Freunde.

Nach 5 Wochen Krankenschein musste ich einfach wieder arbeiten gehen. Ich war unzufrieden und launisch. Außer dem fing ich immer wieder damit an: was ist wenn ich schlafe und es passiert wieder. Also lieber Arbeiten und abends ins Bett fallen und nicht mehr denken müssen. Ja klar habe ich mir vorgenommen weniger zu arbeiten und mehr zeit zu genießen. Aber ich habe genau das Gegenteil getan. Mich wieder in die Arbeit geflüchtet. Gott sei Dank habe ich eine Frau die auf mich aufpasst. Mittlerweile hat sie mich im Griff. J Und das ist auch gut so. DAAAAAANKE MEIN SCHATZ DAS ES DICH GIBT.

Zurück geblieben ist: links fehlt so ca. 30 % Kraft und Geschwindigkeit. Ab und an ein Sprachwischer den man aber nur merkt wenn man mich kennt. Und die Sorge und die Angst das es wieder passieren könnte. Und die ist mal da und mal nicht.

Aber mal sehen was das Leben so bringt. Vielleicht ist es ja so wie mir ein Kollege nach seinem Herzinfarkt. Es ist alles wieder ok. Man vergisst es nie. Aber das Bild der Erinnerung wird schwächer. Aber will ich das überhaupt ?

Ich wünsche allen Frauen und Männern mit Schlaganfällen jeglicher Art alles erdenklich Gute. Und ganz besonders den Angehörigen. Die Kraft und Ausdauer aufzubringen ist unmenschlich und mit kaum etwas anderem zu vergleichen einen geliebten Menschen zu sehen, nicht „richtig“ helfen zu können und sich und das Leben in Frage zu stellen. Lasst euch nicht entmutigen – gebt nicht auf – seit einfach nur da – und denkt daran: auch wenn der/die andere augenscheinlich nicht da ist sie bekommen mehr mit als wir uns denken.

Ich weiss, die kurze Zeit des gelähmt sein und nicht sprechen können aber alles mitzubekommen ist die Hölle auf Erden.

Übrigens kann ich jetzt auch meinen Vater verstehen wenn er manchmal sauer und gereizt ist wenn er kein Wort hinaus bekommt oder bei Bewegungstherapie nicht alles so klappt wie er es will. Oder kaum oder keine Fortschritte da sind.

fast 8 Monate nach meinem Schlaganfall

jetzt sind schon fast 8 Monate nach meinem SA. Ich gehe wieder bzw. weiterhin arbeiten. Aber ich versuche alles etwas ruhiger angehen zu lassen, was mir auch relativ gut gelingt. Allerdings merke ich auch, das ich nicht mehr ganz so belastbar bin wie vor dem SA. Aber ich, wir, kommen ganz gut klar damit. Mit ganz gut klar meine ich, das ich immer noch ab und an ein moralisches Tief habe. Aber das liegt wohl daran, das mir bis heute keiner sagen kann warum ich den SA hatte. Die einzige Erklärung ist für die Ärzte und mich die damalige Stresssituation. Aber ich habe damals den Stress auch nicht erkannt. Werde ich ihn jetzt erkennen.???? Und daher kommt auch das ab und an auftretende Tief. Gott sei Dank schaffe ich es normalerweise mich wieder heraus zu ziehen. Oder meine geliebte Frau schafft es. Aber es gibt auch Situationen wo ich es schaffe, das sie nichts davon merkt. ich weiss, das es nicht der richtige Weg ist aber sie hat schon getan. Hat soviel Belastung auf sich genommen......... Jetzt hat sie sogar mit 43 eine neue Lehre begonnen zur staatlich geprüften Altenpflegerin. Ich liebe sie einfach. Vorige Tage hattte ich wieder eine Nachuntersuchung. MRT mit Kontrastmittel usw. Es hat sich nichts verändert. Der abgestorbene teil des SA (PONS-Infarkt) ist gleich gross geblieben. Schon mal beruhigend.

9 Monate danach oder auch fast 1 Jahr nach meiner Hochzeit

Am 30.10. letztes Jahr habe ich geheiratet. Im Januar dann mein Schlaganfall. Die geplante Hochzeitsreise fiel aus.

Aber jetzt ist es soweit. Die Hochzeitsreise steht bevor

Zu mir und meinem Gesundheitsstand ein paar Worte.

Mir geht es ganz gut. Die Wetterfühligkeit ist immer noch da und wird auch nicht weniger. Naja mal schauen wie es weiter geht. Meine linke Seite die gehandicapt ist wird nciht schlechter und auch nicht besser. Also versuche ich damit zu leben und umzugehen. Was manchmal ganz gut klappt aber einige Male überhaupt nicht. Da ich sonst ja keine Einsatzbeschränkungen habe verdränge ich ab und an das ich einen SA hatte. Aber wenn ich dannn versuche zum Beispiel etwas anzuheben merke ich sehr deutlich das auf der linken Seite ca. 30 Prozent an Kraft fehlen.

Ansonsten habe ich sehr oft Schmerzen in der linken Schulter und im Nackenbereich. Vielleicht bekomme ich sie ja weg wenn ich mir mal angewöhnen könnte statt auf der gesunden rechten Seite zu schlafen mal auf der linken schwächeren Seite zu schlafen.

Eines weiss ich aber sehr genau. Ich liebe und schätze jeden Tag den ich gemeinsam mit meinem Schatz zusammen leben und erleben kann und darf.


Donnerstag, 21.08.2014

wie es manchmal so ist nach einem Schlaganfall
Persönlichkeitsveränderung nach Schlaganfall
Ich hatte meinen Pons Infarkt Januar 2011. Und bis heute habe ich Stimmungsschwankungen. DIe Erinnerung daran als meine linke Hand langsamer wurde beim Mail schreiben über gar nicht funtionieren. Der Versuch dann meiner Frau zu sagen was los ist und kein Wort heraus bringen können obwohl im Kopf alles klar gesagt wurde. AUfzustehen und hinzufallen weil das Bein nicht mehr da war. Auf dem Boden zu liegen, im Kopf klar, zu wissen was passiert ist (war vorher ja schon Angehöriger weil mein Papa SAs hatte) und zu erkennen nichts geht mehr und jetzt bleibt es vielleicht für immer so. Ich war gerade mal 48 Jahre. Noch vielleicht Jahre unfähig für alles im Bett zu liegen. Gerade mal 3 Monate frisch verheiratet. Was ist meiner Frau, meinen erwachsenen Kinder, mit mir. Das alles hat sich so tief in mein Bewusstsein eingebrannt und mich als Menschen verändert. Das erkennen hat mich geprägt. Und das bis heute und wahrscheinlich auch für immer.

Gefühlschwankungen ? Ja und das ohne Ende. Es ist wie damals. Es gibt Tage an denen mich zurückgezogen habe und auch heute noch zurück ziehe. Damals mehr und schlimmer als heute. Aber auch heute passiert es noch.

Was geht dann in mir vor ?

Angst - das es wieder passiert // Verzweifelung // Der Wunsch doch lieber wieder solo zu sein damit ich meiner geliebten Frau und meinen Kindern nicht soviel Leid, Trauer usw. zu füge.// Lieber alleine zu sein als irgendjemanden zur Last zu fallen und und und ..........

das sind dann die Momente an denen ich mich an und ab zurück ziehe und das auch noch heute. Oder ich bin in Gedanken über das was passiert ist und werde dann angesprochen und reagiere unwirsch. Oder um bei einem genannten Beispiel zu bleiben. Ziehe mich zurück weil ich eine körperliche Erfahrung gemacht habe über die ich etwas im Internet lesen möchte bevor ich etwas dazu sage und auch da gilt usw usw usw.

Gott sei Dank habe ich eine liebende Frau die es sehr gut erkennt und mich mehr oder weniger dazu zwingt mit ihr zu reden wenn es bei mir mal wieder soweit ist. Die dann auch schon mal meinen lauten und unwirschen und ungeechten Ton erträgt - DANKE SCHATZI - . Aber das ist dann halt der Moment wo sie einfach nur für mich, für uns, da ist. Ich weiss sehr wohl das ich schon dann ungerecht sein kann und vielleicht auch bin. Es tut mir auch leid und das sage ich ihr dann auch immer wieder.

das ist übrigens der Grund warum ich allen Angehörigen meinen Respekt zolle die mit und gemeinsam durch die schwere Zeit gehen und fast immer alleine dabei sind

LG und viel Kraft


Freitag, 19. September 2014


Da bin ich wieder,
auch wenn es eine lange Zeit her ist - es ist noch immer so das ich nachts aufwache oder abend nicht einschlafen kann, weil ich das Gefühl habe das irgend etwas nicht stimmt.
Entweder weil mir ein Arm, die Hand oder das Bein einschläft. Oder weil ich nachts immer mal wieder derbe Krämpfe bekomme.
Am schlimmsten ist es nachts aufzuwachen und das Gefühl zu haben das eine Gesichtshälfte "hängt".
Mittlerweile habe ich sogar gelernt mit meiner Frau zu reden wenn es mir mal wieder mies geht - aber auch noch nicht oft genug. Leider !!!   Ich muss mich noch ein wenig selber erziehen :-(


Samstag, 04. April 2015

Heute ist wieder so ein sch.. Tag. Hbae lfd das gefühl das mene linke Gesichtshälfte hängt bzw eingeschlafen ist. Aber ich spreche normal und sehe normal aus- Ich drehe mal wieder am Rad

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